Gesprächsrunde mit der Staatssekretärin Valentina Kerst im Gebäude der Thüringer Tourismus GmbH
Wanderer aus Leipzig trafen am 28. Juni in Erfurt ein
Am Ende ihrer viertägigen Wanderung von Sachsen nach Thüringen trafen die beiden Reisenden Katharina Kohnen und André Neutag am 28.06. in Erfurt ein. In dem einladend gestalteten Raum "Weitblick", der Teil der interaktiven Erlebniswelt „360Grad Thüringen Digital Entdecken" ist, berichteten die beiden über ihre Erfahrungen auf der 150 km langen Wanderung zu Fuß und im Rollstuhl. Empfangen wurden beide am Nachmittag von der Staatssekretärin im Thüringer Wirtschaftsministerium Valentina Kerst und dem TTG-Geschäftsführer Dr. Franz Hofmann sowie von Joachim Leibiger.
Es entspann sich ein lockeres Gespräch zum Thema barrierefreier Tourismus in Thüringen. Insbesondere Frau Kohnen, die auf einen E-Rollstuhl angewiesen ist, berichtete über die noch bestehenden Hürden und Hindernisse auf der viertägigen Tour durch drei Bundesländer. Dazu zählte die Beschaffenheit der auf der Reise überwiegend genutzten Radwege, die Zugänglichkeit zu Rastplätzen ebenso wie der Mangel an barrierefreien Toilettenanlagen.
Beide Wanderer engagieren sich in der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke e.V. (DGM), deren Landesvorsitzender Herr Köhring ebenfalls anwesend war. André Neutag, der im letzten Jahr mit seiner Mitstreiterin Katharina Kohnen bereits durch Sachsen gereist war, wies auf das dortige Förderprogramm "Lieblingsplätze" hin, mit dem bereits viele der auf der Tour im Jahr 2020 aufgedeckten Barrieren behoben werden konnten.
Für Thüringen zog André Neutag daher folgendes Fazit: "Ich halte ein Förderprogramm wie in Sachsen für wünschenswert, um im kleinen Bereich etwas zu bewegen. Damit könnten vor allem kleinere Maßnahmen wie zum Beispiel die Rampe an einem Hotel oder Ladengeschäft finanziert und Barrieren auf Reisen und im täglichen Leben spürbar und schnell abgebaut werden. Das käme auch anderen Zielgruppen wie zum Beispiel Senioren oder Familien zugute.", forderte der Jugendbeauftragte im Landesvorstand Sachsen der DGM e.V.
Der Landesbeauftragte Joachim Leibiger stimmte dem zu und wagte mittelfristig einen optimistischen Ausblick: „Ich kann mir vorstellen, dass wir uns in Thüringen Stück für Stück einem barrierefreien Tourismus annähern. Ein Reisen gänzlich ohne Hindernisse wird es aber gerade bei denkmalgeschützten Objekten und im Bestand auch künftig leider nicht geben.“