Landesbeauftragter für Menschen mit Behinderungen und Architektenkammer Thüringen veranstalten gemeinsame Fachtagung zum barrierefreien Wohnen
Regionalkonferenz „Barrierefrei wohnen“ findet am 11.10. in Bad Langensalza statt
Medieninformation Nr. 4/2022 Erfurt, den 7. Oktober 2022
Am 11. Oktober 2022 lädt der Landesbehindertenbeauftragte Joachim Leibiger gemeinsam mit der Architektenkammer Thüringen (AKT) zur Fachtagung „Barrierefrei Wohnen“ ein.
Die Regionalkonferenz, die inhaltlich in enger Kooperation mit der Landesfachstelle für Barrierefreiheit vorbereitet wurde, widmet sich schwerpunktmäßig den folgenden Fragen: Wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Anforderungen muss Wohnraum in den unterschiedlichen Lebensphasen erfüllen? Wie flexibel muss der Wohnraum auf die verschiedenen Bedürfnisse reagieren können?
Im Hinblick auf den Stellenwert der Barrierefreiheit im Wohnungsbau fordert Joachim Leibiger: "Barrierefreiheit muss Standard für jeden Wohnungs-Neubau sein, genauso wie eine bestimmte Energieeffizienz. Nur mit Quoten zu arbeiten, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Gerade im Osten Deutschlands mit seinen demographisch-ökonomischen Besonderheiten benötigen wir schnell mehr barrierefreie Wohnungen."
Die Fachtagung in Bad Langensalza richtet sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Kommunen und Landkreisen sowie Bauaufsichtsbehörden und Verwaltungsbehörden, an Bauherren und alle am Bau Beteiligten, an Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung, an Beauftragte und Verbände für Menschen mit Behinderungen wie auch an Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen, an Stadtplanerinnen und Stadtplaner sowie an Ingenieurinnen und Ingenieure.
Neben einem Impulsvortrag über die Anforderungen und den Mehrwert von barrierefreiem Wohnungsbau sollen im Rahmen der Veranstaltung verschiedene Studien verglichen und aktuelle Bedarfe differenziert dargestellt werden. Zudem werden Erfahrungsberichte über Wohnbauförderung sowie praktizierte Genehmigungsverfahren im barrierefreien Wohnumfeld präsentiert. Darüber hinaus werden planerische Lösungen im Hochbau und in der Freiraumplanung als Best-Practice-Beispiele betrachtet. Dem Gedanken gemeinschaftlicher Wohnformen soll ebenfalls Rechnung getragen werden, um unterschiedliche Anforderungen und Lösungen des barrierefreien Wohnens möglichst umfassend darzustellen.
Weitere Informationen zum Programm sind auf der Tagungsseite der AKT zu finden.
Einzelheiten zum Termin
Ort: Kultur- und Kongresszentrum Bad Langensalza (Großer Saal), Bürgermeister-Schönau-Platz 2, Bad Langensalza
Datum/ Uhrzeit: Dienstag, 11.10.2022, 09:30 bis ca. 17:00 Uhr (Einlass ab 09:00 Uhr)
Interessierte können die Veranstaltung ohne Anmeldung unter dem folgenden Link auf den Seiten der AKT
im Livestream verfolgen.
Für Teilnehmende ohne Anmeldung kann jedoch kein Fortbildungsnachweis erstellt werden.
Hintergrund: Barrierefreier Wohnraum ist Mangelware
Nur etwa 2% des Wohnungsbestandes in Deutschland weisen Qualitätskriterien der Barrierefreiheit auf. Dies wurde im Ergebnis des Mikrozensus 2018 festgestellt (Quelle: bfb - barrierefrei bauen, 01/2020). Im Rahmen der Zählung wurden lediglich zwei Faktoren, nämlich die schwellenlose Erreichbarkeit der Räume und Bewegungsflächen sowie die Durchgangsbreiten innerhalb der Wohnung abgefragt. Die vollständige Barrierefreiheit wurde nicht erhoben. Das bedeutet, etwa jede 50-ste Wohnung hierzulande kann als barrierereduziert gelten. Schaut man auf die Bedarfe, so fehlen aktuell etwa 2,5 Millionen Wohnungen in Deutschland.
Markus Lorenz
Pressesprecher
DER THÜRINGER LANDESBEAUFTRAGTE FÜR MENSCHEN MIT BEHINDERUNGEN